Neben der Matratze gehören, für die meisten Menschen, eine Decke und natürlich ein Kopfkissen in das Bett.
Kopfkissen ist aber nicht gleich Kopfkissen, denn neben den lose gefüllten herkömmlichen quadratischen 80 cm x 80 cm großen Kopfkissen schlafen immer mehr Menschen auf Nackenstützkissen.
Nackenstützkissen unterscheiden sich grundlegend von den bereits erwähnten herkömmlichen Kissen. Neben der Form ist es besonders die Füllung, die einen großen Unterschied macht. Sie ist es, die das Nackenstützkissen erst wirklich zum Nackenstützkissen werden lässt.
Welche Füllungen es gibt und welche für dich und deine Schlafbedürfnisse geeignet ist, das ist Thema dieses Artikels.
Was ist der große Unterschied?
Wenn ich sage, dass die Füllung das Nackenkissen erst zum Nackenkissen macht, dann sollte ich natürlich auch erwähnen, was der große Unterschied ist.
Nackenstützkissen sind aus Schaumstoff und haben in aller Regel keine lose Füllung.
Das macht diese Kissen ideal für Menschen, die darauf aus sind, ihren Kopf möglichst ergonomisch und statisch zu lagern.
Was viele im ersten Moment denken ist, dass diese festen Schaustoffdinger keinesfalls bequem sein können und im Vergleich mit dem kuschelig weichen Daunenkissen, das sich hin und her knautschen lässt, würden sie auch verlieren. Das bedeutet aber nicht, dass diese Kissen nicht bequem sind, ich kann aus Erfahrung sagen, sie sind sehr bequem.
Selbst, wenn es etwas dauern sollte, bis du dich an ein solches, doch sehr kompaktes Kissen, gewöhnt hast, es lohnt sich. Denn die bessere Haltung im Schlaf entlastet den Nacken und hilft gegen Verspannungen und das wäre mir immer wichtiger als mein Kissen knautschen zu können.
Welche Füllungen und Materialien gibt es?
Für Nackenkissen werden sehr unterschiedliche Füllungen eingesetzt. Neben den verschiedenen Schaumstoffen, also Kaltschaum, Latex, Viscoschaum, Gelschaum kommen gelegentlich auch Naturmaterialien zum Einsatz.
Kaltschaum
Kaltschaum oder auch Polyurethanschaum (PU) kennt man, wenn man sich mal etwas genauer mit Matratzen beschäftigt hat, denn hier kommt dieses Material sehr oft zum Einsatz.
Meist sind es die einfacheren Kissen, die aus diesem Material hergestellt werden, denn Kaltschaum ist besonders langlebig.
Was den Schlafkomfort angeht, sind diese Kissen als eher fest einzustufen und sie passen sich nicht speziell an den Kopf oder an den Nacken an, wie es z.B. thermoelastischer Schaumstoff kann.
Viskoelastischer Schaum
Dieser Schaumstoff gilt als das Nonplusultra der Schaumstoffe, die für Nackenkissen verwendet werden. Der Grund dafür ist, dass sich das Material durch Körperwärme verformt und perfekt an den Schläfer anpasst.
Sobald du deinen Kopf auf das Kissen legst, wird das Kissen anfangen sich durch deine Körperwärme anzupassen und dann auch in dieser Position bleiben. Ohne den Einfluss der Körperwärme kehrt das Kissen langsam in seine Ausgangsposition zurück. Deswegen wird dieser Schaumstoff auch gerne Memory Foam oder Gedächtnisschaumstoff genannt.
Wenn du nur selten die Schlafposition änderst bzw. dich nachts wenig bewegst, dann sind diese Kissen vermutlich die beste Wahl. Bei häufigen Positionswechseln kann das Kissen leider oft nicht mithalten, denn das Rückstellen in die Ausgangsposition dauert relativ lange.
Noch schlimmer wird es, wenn das Schlafzimmer sehr kalt ist. Bei weniger als 18° C im Zimmer dauert es eine gefühlte Ewigkeit, bis das Kissen seine alte Form zurück hat.
So gut dieses Material auch ist, wenn du sehr kalt schläfst und dich viel bewegst, dann solltest du eine Alternative erwägen, beispielsweise Gelschaum oder Latexschaum.
Latexfüllung
Latexgefüllte Nackenkissen sind perfekt, wenn du gerne etwas weicher liegen möchtest, denn das Material ist erheblich weicher als andere Schaumstoffe. Es gibt allerdings einen Unterschied zwischen den Latexarten, denn synthetischer Latex ist immer noch etwas fester als natürlicher Latex.
Die sehr offenporige Struktur des Latexschaumes sorgt für gute Belüftung und einen guten Feuchtigkeitstransport und das macht diese Kissen für Menschen interessant, die entweder am Kopf oder generell viel Schwitzen.
Latexkissen stellen sich schnell zurück und eignen sich daher besser für dich, wenn du dich nachts viel hin und her bewegst.
Gelschaum
Gelschaum passt sich der Körperform ähnlich gut an wie es ein viskoelastischer Schaumstoff macht, allerdings ist Gelschaum temperaturunabhängig. Dazu kommt die enorme Rückstellgeschwindigkeit, die das Kissen quasi sofort in seine Ursprungsform zurückkehren lässt.
Der große Unterschied zum Memory Foam ist das Liegegefühl, denn auch wenn der Gelschaum ähnliche Merkmale hat, ist er erheblich weicher.
Auch für Menschen, die zu starkem Schwitzen neigen ist das Material interessant, denn Gelschaum gilt als Temperaturneutral und leitet Wärme wie auch Feuchtigkeit schnell ab.
Auch die Bezüge sind wichtig
Auch für die Schonbezüge der Nackenkissen kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz. Hier ein kurzer Überblick:
- Polyester: Das pflegeleichte, synthetische Material wird oft und gerne für die Bezüge von Nackenkissen verwendet, da sie sich einfach waschen lassen und keinen geeigneten Lebensraum für Hausstaubmilben darstellen.
- Tencel/Lyocell: Tencel wird aus dem Eukalyptusbaum hergestellt und ist ein reines Naturprodukt. Tencel gilt als besonders atmungsaktiv und sorgt für ein trockenes Schlafklima, ohne Wärme zu stauen. Dazu scheinen Bakterien erheblich länger zu brauchen, um sich in dem Material breitzumachen, es ist also auch sehr hygienisch.
- Baumwolle: Die Vorteile der vielleicht beliebtesten Faser kennen vermutlich die meisten bereits, deswegen hier nur noch eine kurze Wiederholung. Baumwolle ist besonders atmungsaktiv, sehr hautfreundlich, hat ein geringes Allergiepotential, ist langlebig und pflegeleicht.
Gemeinsamkeit: Allergikerfreundlich
Allergien werden immer häufiger und besonders häufig sind Menschen von einer Hausstauballergie betroffen. Dabei geht s aber nicht um den Staub, der sich auf Möbeln sammelt, sondern um die Hinterlassenschaften der Hausstaubmilbe.
Diese kleinen Quälgeistern mögen es besonders gerne warm und feucht. Da ihr bevorzugtes Nahrungsmittel unsere Hautschuppen sind, ist das Bett der ideale Lebensraum für diese Milben.
Nackenstützkissen sind, unabhängig von dem verwendeten Schaumstoff, gut für Allergiker geeignet, denn der kompakte Kissenkern ist nicht sonderlich gut für Milben geeignet. Auch das Material selbst ist nicht das, was sich Milben aussuchen würden.
Trotzdem lassen sich auch in diesen Kissen nieder, es dauert aber deutlich länger bis eine ausreichende Population erreicht ist, um allergische Symptome auszulösen.
Um das Kissen zu erreichen, müssen die Milben überhaupt erst durch den Bezug durch und wenn du diesen Bezug regelmäßig bei 60° wäscht, dann machst du es den Milben noch schwerer.