Wer nach einer pauschalen Antwort auf die Frage sucht, wann eine Matratze gewechselt werden sollte, der stolpert häufig über Lebensdauer von etwa 10 Jahren. Doch diese allgemeine Vorgabe deckt sich oft nicht mit der Realität.
Die Haltbarkeit einer Matratze hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, die nur schwer verallgemeinert werden können. Um sie für die eigene Matratze besser einschätzen zu können, ist es wichtig zu verstehen, welche Kriterien die Lebensdauer einer Matratze beeinflussen. So kannst du dir ein genaues Bild davon machen, worauf du achten musst und wann ein Austausch der alten Matratze angebracht ist.
Wie viele Jahre hält eine Matratze?
Natürlich hängt die Haltbarkeit einer Matratze ganz grundlegend von ihrer Qualität ab. Je hochwertiger eine Matratze ist, desto formstabiler ist sie in der Regel auch. Bei einer besseren Matratze bleibt die Stützkraft lange erhalten.
Ein simpler Indikator für die Qualität der Matratze ist aber nicht nur der Preis, sondern in erster Linie ihr Raumgewicht. Je leichter eine Matratze ist, desto eher ist sie auch durchgelegen und die Stützkraft geht verloren.
Eine günstige Matratze kann bereits nach 4 bis 5 Jahren durchgelegen sein, während eine hochpreisige und wertige Matratze auch gut und gerne weit länger als 10 Jahre formstabil ist. Hat eine Matratze erst einmal ihre Stützkraft verloren, sollte sie zeitnah ausgetauscht werden. Denn ohne ausreichende Stützkraft kann eine ergonomische Schlafposition nicht mehr gewährleistet werden. Dadurch entstehen Rücken-, Nacken- oder Kopfschmerzen, die nach dem Schlafen auftreten und einer nächtlichen Erholung im Wege stehen.
Die Stützkraft einer Matratze ist nur ein Kriterium für die Haltbarkeit eine Matratze. Ein weiterer Faktor, der häufig ausschlaggebender ist, der Grad der Verschmutzung.
Gründe für eine Verschmutzung der Matratze
Jeder Mensch verliert im Schlaf mindestens einen Liter Schweiß, der von der Matratze aufgenommen wird. So kommen pro Jahr etwa zwei Badewannenfüllungen Schweiß zusammen, die durch die Matratze fließen. Dazu kommt organisches Material, wie Hautschuppen, Haare oder Körperflüssigkeiten, die sich in den kleinsten Zwischenräumen anreichern.
Innerhalb weniger Jahre entsteht so in der Matratze ein kleines Ökosystem, in dem sich Bakterien, Pilze, Staubmilben und Co. wohlfühlen. Haustiere, die im Bett schlafen, beschleunigen diesen Prozess zusätzlich. Auch wenn diese „Mitbewohner“ zumeist kein gesundheitliches Risiko darstellen, so können sie für Allergiker doch problematisch werden. Tränende Augen, Atemnot oder Schnupfen können ein Anzeichen für eine allergische Reaktion sein, die zumeist auf den Kot der Staubmilben, selten auch auf Schimmelsporen, zurückgeführt werden kann. In Deutschland leiden schätzungsweise zwischen 20 und 30 Millionen Menschen an einer Hausstauballergie.
Oberflächliche Flecken können zwar durch Reinigung behandelt und Matratzen regelmäßig abgesaugt werden, doch eine Ansammlung von organischem menschlichem Abfall und Kleinstlebewesen lässt sich über die Zeit nicht verhindern. Die Verwendung von Schonbezügen, die regelmäßig bei 60 °C gewaschen werden, kann diesen Prozess allerdings verzögern.
Auch sollten nicht nur die Schlafräume, sondern auch die Matratzen regelmäßig gelüftet werden, damit Feuchtigkeit austreten kann. Insgesamt stellt die Hygiene ein sehr wichtiges, wenn auch nicht immer sichtbares, Kriterium für die Haltbarkeit der Matratze dar.
Wann sollte eine Matratze gewechselt werden?
Die Kombination aus Verlust der Stützkraft und steigende Verschmutzung der Matratze führt dazu, dass Matratzen in der Regel schon früher als alle 10 Jahre ausgetauscht werden sollten. Das hängt natürlich im Detail auch von der individuellen Beanspruchung und Belastung ab.
Einzig hochwertige Matratzen können eine Lebensdauer von über 10 Jahren aufweisen. Wichtige Merkmale, um den Zeitpunkt für einen anstehenden Austausch zu erkennen, sind:
- Die Matratze verliert ihre Stützkraft und hängt durch
- Rücken-, Nacken- oder Kopfschmerzen nach dem Aufstehen
- Die Matratze ist stark verschmutzt und lässt sich nicht mehr reinigen
- Allergiker zeigen zunehmend Beschwerden nach dem Schlafen
Erfahrungswerte zeigen, dass die meisten Matratzen nach 5 bis 6 Jahren so stark verschmutzt sind, dass sie ausgetauscht werden sollten. Wie bereits beschrieben, kann die Verwendung eines Schonbezuges diese Lebensdauer leicht verlängern.