Welches Kissen hilft bei Schulterschmerzen?

Nacken- und Schulterschmerzen sind in der heutigen Zeit leider keine Seltenheit und viele Menschen haben bereits erste Erfahrungen mit schmerzhaften Verspannungen in Schultern und Nacken gemacht.

Auf der anderen Seite und das fällt mir besonders positiv auf, wächst das Verständnis dafür, dass ein geeignetes Kopfkissen für viele dieser Probleme die Lösung sein kann, denn ein gutes Kopf- bzw. ein Nackenstützkissen hilft in vielen Fällen gegen die lästigen Nackenschmerzen.

Die Ursachen für die Nacken- und Schulterschmerzen finden sich oft in unserem Alltag. Die vielen Stunden vor dem PC oder in einer anderen nach vorne gebeugten Haltung, die Sitzposition im Auto und natürlich die Smartphones sorgen dafür, dass Nacken und Schultern Schwerstarbeit zu verrichten haben.

Nachts gibt es dann auch keine Ruhe für die sowieso schon überreizte Muskulatur, denn viele Menschen schlafen auf zu niedrigen oder ungeeigneten Kopfkissen und machen damit alles nur noch schlimmer.

Es stellt sich also die Frage, welches Kissen hilft am besten gegen Nackenschmerzen und Schulterschmerzen?

Welche Kissen sind nicht geeignet?

Am einfachsten ist es zu schauen, welche Art von Kopfkissen nicht geeignet sind und daraus ergibt sich dann sehr schnell, welche Kopfkissen gegen Verspannungen genutzt werden sollten.

Große 80×80 cm Kopfkissen, wie sie immer noch in vielen Schlafzimmern zu finden sind, gelten unter Experten als die am wenigsten optimalen Kissen.

Die Hauptprobleme der großen Kissen sind, dass sie oft zu flach sind, die Füllung verrutschen kann und der Kopf dann nicht mehr gestützt wird. In der Mitte gefaltet sind die Kissen dann oft zu hoch und knicken den Kopf in die andere Richtung ab. Außerdem besteht immer die Gefahr, dass du in der Nacht mit der Schulter auf das Kissen rutscht und sich die Stützwirkung komplett verabschiedet.

So sollte das Kissen aussehen

Die besten Kissen gegen Verspannungen in Nacken und Schultern sind das genaue Gegenteil der 80×80 cm Kissen. Es sind die kompakten, rechteckigen, oft mit speziellem Schaumstoff gefüllten Nackenstützkissen.

Um Verspannungen im Nacken und dem umliegenden Gewebe in den Griff zu bekommen sind zwei Dinge besonders wichtig, 1.) die ergonomische Lagerung von Kopf und Wirbelsäule und 2.) sollte verhindert werden, dass die Schulter mit auf dem Kissen liegt.

Ein rechteckiges meist 40×80 cm großes Nackenkissen liegt nur unter dem Kopf und die kompakte Form verhindert, dass die Schulter mit auf das Kissen rutscht. Dazu kommt die punktelastische Schaumstofffüllung, die dafür sorgt, dass der Kopf so gestützt wird, dass die Wirbelsäule vom Nacken bis zum Steiß in der richtigen Position bleibt.

Einfach nur ein Nackenstützkissen kaufen reicht aber trotzdem nicht, denn es gibt noch einen anderen wichtigen Punkt, den du berücksichtigen solltest, die Schlafposition. Die wichtigsten Tipps und eine Auswahl großartiger Kissen findest du in meinem Nackenkissen Test.

Seiten-, Rücken- und Bauchschläfer

Ich gehe auf die verschiedenen Schlafposition und ihre Besonderheiten nur kurz ein, ausführliche Informationen zu diesem Thema findest du z.B. in meinem Nackenkissen Test bzw. dem Ratgeber zu den besten Nackenstützkissen.

Seitenschläfer: Je nach Umfrage schlafen zwischen 30 % und 50 % der Befragten auf der Seite. Gehörst auch du dazu und bist Seitenschläfer, dann ist es wichtig, dass du ein ausreichend hohes Kissen nutzt, um das Dreieck zwischen Schulter und Hals auszufüllen.

Außerdem sollte das Kissen ausreichend fest sein, um den Kopf sicher zu stützen. Ein zu weiches Kissen lässt den Kopf abknicken und erhöht damit wieder den Stress der Wirbel und der Muskulatur.


Empfehlenswerte Seitenschläferkissen sind:


Rückenschläfer: Für Rückenschläfer sind Nackenstützkissen ebenfalls eine gute Wahl, denn die spezielle Wellenform unterstützt die natürliche Form der Wirbelsäule. So schließen diese Kissen die Lücke zwischen Hinterkopf und den Schultern und sorgen so für Entspannung.

Rückenschläfer sind mit flachen Kissen gut beraten, denn der Abstand zur Matratze ist deutlich niedriger als er es bei Seitenschläfern ist.


Hier meine Empfehlungen für Rückenschläfer:


Bauchschläfer: Wenn du auf dem Bauch schläfst, ist es fast unmöglich den Nacken zu entlasten. Ein sehr flaches Kissen kann helfen bzw. zumindest dafür sorgen, dass der Rücken nicht zu stark in ein Hohlkreuz gedrückt wird. Der Nacken ist durch die verdrehte Haltung immer einer sehr großen Belastung ausgesetzt.

Die Kissen in meinen Empfehlungen eignen sich auch für Seitenkippschläfer, die nur teilweise auf dem Bauch liegen. Für diese Lage ist es oft sehr schwer, passende Kissen zu finden.


Empfehlungen für Bauchschläfer:


Die Matratze ist auch ein Faktor

Das beste Kopfkissen, das optimal zu dir und deiner Statur passt, hilft nur dann richtig gut, wenn der Rest auch stimmt und mit dem Rest meine ich natürlich die Matratze.

Eine uralte und durchgelegene Matratze kann nicht durch ein Nackenstützkissen ausgeglichen werden, egal wie gut es ist. Das große Problem ist, dass es bei einer Fehlhaltung, die durch die Matratze ausgelöst wird, dazu kommen kann, dass der Nacken und die Schultern versuchen diese Haltung zu korrigieren.

Tritt dieser Fall ein, kann das Kissen seine stützende Wirkung nicht entfalten und wird auch nichts bringen. Matratze und Kopfkissen bilden eine Einheit und genau so, wie das Kissen passend zu Statur und Schlafposition ausgesucht wird, so sollte auch die Matratze auf dieser Basis gewählt werden.

Gewöhnungszeiten beachten

Ein neues Nackenstützkissen hilft oft nicht sofort, auch wenn es immer wieder Menschen gibt, die behaupten, dass sie bereits nach der ersten Nacht weniger Nackenschmerzen hatten.

Viel häufiger ist es ein Prozess und du solltest dem Kissen und vor allem deinem Nacken Zeit geben, sich an die neue Situation zu gewöhnen.

Die Zeit sich an ein neues Kissen zu gewöhnen kann von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich sein. Ich kenne Leute, die sich nach drei Tagen an das neue Kissen gewöhnt hatten, andere brauchten drei Wochen oder noch mehr. Durchschnittlich würde ich sagen, dass du mit zwei Wochen rechnen kannst.

In diesen zwei Wochen kann es passieren, dass sich die Nackenbeschwerden sogar kurzzeitig verschlechtern. Es kann auch passieren, dass du richtig spürbaren Muskelkater bekommst. Lass dich von diesen Dingen nicht irritieren und bleib bei dem Kissen, denn die Umgewöhnung braucht Zeit.

Fazit

Mit dem richtigen Kissen können Schmerzen im Nacken, den Schultern und sogar im Lendenwirbelbereich beseitigt werden. Darüber hinaus sorgt ein gut ausgewähltes Nackenstützkissen für einen ruhigeren und erholsameren Schlaf.

Wenn du also unter anhaltenden oder immer wiederkehrenden Nacken- und Schulterschmerzen leidest die hauptsächlich nach dem Schlafen oder während der Nacht auftreten, dann solltest du dich von deinem alten, knautschigen Kopfkissen verabschieden und dir lieber ein Kissen zulegen, das gegen diese Probleme hilft.

Nackenschmerzen, die infolge eines Unfalles oder Schlages (Schleudertrauma) entstehen, genauso wie starke chronische Schmerzen, die eine Krankheit als Ursache haben, gehören in die Hände eines Arztes und sollten entsprechend therapiert werden. Selbsttherapie mithilfe eines neuen Kissens ist hier der falsche Weg.

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