Wenn du auf der Suche nach einer neuen Matratze bist und dich fragst, welche Matratze zu dir passt, dann bist du bei mir genau richtig.
Ich muss allerdings mit einer schlechten und einer guten Nachricht starten.
Die schlechte Nachricht ist, dass es die eine perfekte Matratze, die zu jedem von uns passt, leider nicht gibt.
Die gute Nachricht ist, dass ich dir in diesem Beitrag mein ganzes Wissen mit auf den Weg geben werde, damit du ohne Weiteres die Matratze findest, die perfekt zu dir passt.
Du erfährst, was ich von Testsiegern halt, wie wichtig die Schlafposition bei der Matratzenwahl ist und natürlich, welche verschiedenen Matratzenarten es gibt.
Worauf du nicht achten brauchst
Welche Matratze ist die beste? Diese Frage treibt jeden Tag viele Menschen um und sie durchsuchen das Internet genauso wie du jetzt.
Viele denken, es würde doch reichen, wenn man einfach den aktuellen Testsieger von Stiftung Warentest, Ökotest oder einem anderen Verbrauchermagazin kauft.
Das ist keine gute Idee.
Jeder von uns ist extrem individuell, was das Schlafverhalten, die Anatomie und die Schlafposition angeht und deswegen passt der Testsieger nicht zwingend zu jedem von uns.
Das Gleiche gilt übrigens für irgendwelche Fragebögen oder Onlinetests, die durch ein paar einfache Fragen die angeblich perfekte Matratze für dich finden.
Ein letzter wichtiger Punkt, auf den du achten solltest, ist irreführende Werbung.
Man muss für eine gute Matratze kein Vermögen ausgeben, aber die von Spezialisten entwickelte, orthopädisch und anatomisch perfekte 7 Zonen Matratze, die zu jedem Schlaftypen passt, wird vermutlich nicht nur 50 Euro kosten.
Tipp: Lass dir Zeit bei der Auswahl, wenn du merkst, dass deine Matratze durchgelegen ist, dann kommt es auf eine oder zwei Nächte mehr auch nicht an, wenn du dadurch einen Fehlkauf vermeiden kannst.
Darauf solltest du achten
Jetzt wo du weißt, worauf du nicht achten sollst, fragst du dich bestimmt, worauf man achten sollte und was beim Kauf einer Matratze besonders wichtig ist.
Der folgenden Fragen helfen dir, Rahmenbedingungen für deine Suche festzulegen.
- In welcher Schlafposition schlafe ich?
- Was für ein Körpertyp bin ich?
- Welchen Härtegrad brauche ich?
- Wie hoch ist mein Budget?
- Welche Matratzengröße brauche ich?
- Kann ich die Matratze risikolos testen?
- Gibt es Testsieger?
Solltest du noch weitere individuelle Ansprüche an deine Matratze haben, also wenn du vielleicht eine neue Matratze für ein Boxspringbett suchst oder einen speziellen Lattenrost hast, dann sind die natürlich auch zu berücksichtigen.
Hier noch ein Hinweis zu möglichen Testsiegern. Ich habe weiter oben behauptet, dass du dich nicht an Testsieger halten sollst.
Das ist natürlich nur die halbe Wahrheit.
Wenn es eine Matratze gibt, die zu deiner Statur, deinem Schlafverhalten, deinem gewünschten Härtegrad und in dein Budget passt, dann schadet es natürlich nicht, wenn sie irgendwo Testsieger geworden ist.
Es ist aber nicht das wichtigste Argument für eine Matratze.
Verschiedene Matratzenarten
Es gibt eine ganze Reihe verschiedenster Matratzentypen und sie bringen alle unterschiedliche Vor- und Nachteile mit.
Hier ein kurzer Überblick über die sehr unterschiedlichen Typen:
- Kaltschaummatratze
- Federkernmatratze
- Taschenfederkernmatratze
- Visco- bzw. Memoryschaummatratze
- Latexschaummatratze
- Gelschaummatratze
Die wichtigsten Typen sind Kaltschaum, Federkern, Latex und Memoryschaum. Außerdem gibt es noch sogenannte Hybridmatratzen, die aus Federn und Schaum gefertigt werden.
Welcher Matratzetyp passt zu dir?
Je nach Schlafposition, körperlichen Voraussetzungen oder auch dem nächtlichen Temperaturempfinden eignen sich unterschiedliche Matratzenarten.
Hier ein kurzer Überblick über die häufigsten Arten.
Kaltschaummatratze
Die Kaltschaummatratze ist die perfekte Wahl für Menschen, mit einem nicht besonders hohen Körpergewicht, die oft die Schlafposition ändern und generell eher unruhig schlafen.
Wenn du jetzt noch gerne etwas weicher liegst und es magst, ein wenig tiefer in die Matratze einzusinken, dann bist du bei der Kaltschaummatratze genau richtig.
Sie verfügt über eine sehr gute Körperanpassung und Punktelastizität, achte allerdings bei der Auswahl auf die Gewichtsempfehlungen der Hersteller.
Für starke Schwitzer eignet sich die Kaltschaummatratze nur bedingt, da sie die Wärme nicht gut abtransportiert, außer es ist ein klimaregulierendes Flies mitverarbeitet.
Für Paare eignen sich die Matratzen sehr gut, da sie nur wenig nachschwingen.
Memoryschaummatratze
In Sachen Körperanpassung und Punktelastizität sind Matratzen aus Memoryschaum kaum zu überbieten, was dazu führt, dass sie oft als orthopädische Matratzen bezeichnet werden.
Grundsätzlich sind sie vom Empfinden etwas wärmer, bieten aber durch die perfekte Körperanpassung unschlagbare Vorteile für Menschen die unter Druckstellen oder Rückenschmerzen leiden.
Für Menschen, die sich viel im Schlaf bewegen sind, diese Matratzen eher weniger geeignet, weil man ein ganzes Stück in die Matratze einsinkt und das Material einige Zeit braucht um sich neu anzupassen.
Da Memoryschaummatratzen kaum nachschwingen, sind sie bestens für Paare geeignet.
Federkernmatratze
Bei den Federkernmatratzen muss man erst ein bisschen aufräumen und die verschiedenen Begriffe und Verarbeitungsarten verstehen.
In der Vorstellung sieht der Federkern einer Matratze meist so aus, dass die Federn ineinander verflochten das aufliegende Gewicht abfedern. Das stimmt auch, allerdings werden diese sogenannten Bonell-Federkerne meist in Sofas oder den Boxen der Boxspringbetten verwendet.
In Federkernmatratzen sind entweder Taschenfederkerne oder Tonnenfederkerne anzutreffen.
In beiden Fällen sind die Federn in Taschen vernäht und verhindern so ein zu starkes Nachschwingen. Der Unterschied zwischen Taschen- und Tonnenfederkernen ist, die Form der Federn. Tonnenfedern sind noch bauchiger und bieten eine höhere Rückstellkraft.
Was den Schlaf angeht, sind die Matratzen etwas fester vom Liegegefühl und auch kühler. Sie eignen sich als gut für Menschen die gerne etwas kühler liegen oder dazu neigen nachts zu schwitzen.
Aufpassen sollten Seitenschläfer, denn durch das die geringe Einsinktiefe können Rücken- und Nackenschmerzen entstehen. Dazu aber gleich noch mehr.
Taschenfederkernmatratzen wie auch Tonnenfederkern-Matratzen schwingen dank der Taschen nur wenig nach und eignen sich daher auch gut für Paare, Probeliegen ist allerdings Pflicht.
Gelschaummatratzen
Alte Gel-Matratzen hatten zwar den Vorteil, sich optimal an den Körper anzupassen, sie hatten aber auch einige Nachteile z. B. den hohen Preis, sehr hohes Eigengewicht und Feuchtigkeitsausgleich bzw. Durchlüftung hat nicht stattgefunden.
Neue Modelle sind aus Gelschaum, einer Mischung aus Gel und Schaum, die Feuchtigkeit optimal abtransportiert, für Durchlüftung sorgt, aber genauso gut stützt.
Gelschaummatratzen sind so wie Viscoschaummatratzen ideal für Menschen mit Rückenleiden oder Bandscheibenproblemen, denn sie passen sich sehr gut an den Körper an und stützen dabei optimal.
Der Unterschied ist, dass der Gelschaum sich nicht durch die Körperwärme anpasst, dadurch aber auch schneller in seine Ursprungsform zurückkehrt, Memoryschaum-Matratzen brauchen dazu deutlich länger. Daher eignen sich Gelschaummatratzen für dich, wenn du nach hoher Stützwirkung suchst, dich aber nachts viel hin und her bewegst.
Welche Preisklassen gibt es?
Was die Preise angeht, sind Matratzen echt ein schwieriges Thema. Schaut man sich nämlich mal auf dem Markt um, dann stellt man fest, dass es Matratzen für deutlich über 800 Euro gibt, aber ganz ähnliche Matratzen von anderen Herstellern für 100 Euro zu bekommen sind.
Als Faustregel kannst du dir merken, wenn du eine individuelle Matratze suchst, die einen positiven Einfluss auf deine Schlafqualität haben soll, dann kannst du mit 500 bis 700 Euro rechnen.
Natürlich wird der eine oder andere jetzt sagen, das ist ja viel zu viel, aber wenn es wirklich darum geht eine Matratze zu finden, die ergonomisch und qualitativ zu dir passt, dann musst du mit diesen Preisen rechnen.
Bist du eher so der Ich-kann-überall-schlafen Typ, dann spricht natürlich auch nichts gegen eine günstigere Matratze. Da ist jeder seines eignen Glückes Schmied.
Noch ein Wort zu den Matratzen, die gerade in aller Munde sind, also Emma oder auch Bett1.
Wenn du einfach nur eine gute Matratze willst, dann sind diese Matratzen für das, was sie bieten super. Sie sind aber nicht auf individuelle Bedürfnisse abgestimmt und passen eventuell nicht zu dir.
Aber wie gesagt, wenn du toll auf so einer Matratze schläfst, dann hast du einen guten Schnitt gemacht.
Die Matratze sollte zur Schlafposition passen
Die Schlafposition spielt die wohl größte Rolle, wenn du herausfinden willst, welche Matratze zu dir passt. Trotzdem wird dieser wichtige Faktor oft übergangen, das Argument ist dann oft: Man schläft ja eh nicht die ganze Nacht in einer Position.
Das stimmt zwar, aber es gibt eine primäre Schlafposition, die wir immer wieder und besonders oft einnehmen.
Falls du es also nicht schon weißt, wäre es gut herauszufinden, ob du Seitenschläfer, Rückenschläfer oder Bauchschläfer bist.
Die beste Matratze für Rückenschläfer
Rückenschläfer haben es leicht, denn sie können praktisch jede Matratze nutzen, solange eine hohe Punktelastizität gewährleistet ist und die Matratze etwas fester ist.
Eine sehr weiche Matratze kann zu Rückenschmerzen führen, da die Körperschwerpunkte zu stark einsinken können.
Rückenschläfer schlafen am besten auf Federkern, Memory bzw. Viscoschaum, Gelschaum oder natürlich auf einer Kaltschaummatratze.
Die ideale Matratze für Seitenschläfer
Bei Seitenschläfern sollte es etwas weicher zugehen, zu feste Matratzen sind nicht zu empfehlen.
Der Grund dafür ist schnell erklärt, um die ergonomische Lagerung der Wirbelsäule zu garantieren, müssen Schulter und Becken tiefer in die Matratze einsinken können.
Ideal ist es, wenn die Matratze für jeden Abschnitt des Körpers den perfekten Härtegrad aufweist, das Stichwort hier ist 7-Zonen-Matratze.
Bist du also Seitenschläfer, dann eignen sich bis auf sehr feste Federkernmatratzen eigentlich alle gängigen Modelle, besonders gut sind Viscoschaum und Gelschaum.
Die optimale Matratze für Bauchschläfer
Als Bauchschläfer sollte man sich immer im Klaren sein, dass es sich um die ungesündeste Schlafhaltung handelt und sie unabhängig von der Matratze zu Problemen mit dem Nacken, der Wirbelsäule und der Atmung führen kann.
Um dem zumindest ein wenig entgegenzuwirken, eignen sich Matratzen, die grundsätzlich fester sind und speziell ein Einsinken im Beckenbereich verhindern. So können sie einem nächtlichen Hohlkreuz entgegenwirken.
Empfehlenswert für Bauchschläfer sind also Federkernmatratzen oder etwas festere Kaltschaum- und Memoryschaum-Matratzen.
Den richtigen Härtegrad wählen
Der richtige Härtegrad deiner Matratze ist, zumindest grundsätzlich, sehr einfach zu bestimmen.
Als Rücken- oder Bauchschläfer solltest du einer festeren Matratze greifen, während du als Seitenschläfer eher zu einer weicheren Matratze tendieren solltest.
Sehr schwere Personen sollten ebenfalls zu einer festen Matratze greifen, um eine höhere Stützkraft zu bekommen, sehr leichte Personen dagegen können weichere Matratzen nutzen, um den Komfort zu erhöhen.
Stichwort Matratzen gegen Rückenschmerzen.
Rücken- und Nackenschmerzen sind Volksleiden und oft ist eine alte durchgelegene Matratze der vermeintliche Übeltäter.
Eine gute orthopädische Matratze aus Gelschaum oder Memoryschaum kann gegen die Schmerzen helfen, sie sind aber kein Wundermittel.
Bei gelegentlichen Beschwerden kann das gut gehen, häufige und massive gesundheitliche Einschränkungen und Schmerzen gehören allerdings in die Hände eines Arztes und lassen sich nicht alleine durch eine Matratze lösen.